Wenn du planst, deinen eigenen Mitgliederbereich zu starten, solltest du dir von Anfang an Gedanken über die passenden Tools machen. Es lohnt sich, nicht nur kurzfristig zu denken, sondern direkt für die Zukunft zu planen.
Denn stimmen deine Tools nicht überein oder lassen sie sich schlecht kombinieren, entsteht schnell ein Technik-Chaos. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch unnötig Geld.
Dieser Beitrag gibt dir einen klaren Überblick darüber, welche Arten von Tools du brauchst und worauf du unbedingt achten solltest.
Plattform oder selbst hosten?
Bevor du überhaupt mit der Tool-Suche beginnst, solltest du dir überlegen, ob du deinen Mitgliederbereich über eine Plattform betreiben oder selbst hosten möchtest. Einen ausführlichen Vergleich findest du in einem separaten Blogartikel.
Kurz erklärt: Plattformen bieten ein Komplettpaket mit allen grundlegenden Funktionen. Du musst dich um die Technik kaum kümmern, dafür fallen meist höhere monatliche Kosten an. Gleichzeitig kann dich eine Plattform später einschränken, wenn du besondere Funktionen brauchst, die sie nicht bietet.
Das Selbst-Hosting gibt dir maximale Freiheit und kann mit deinem Business mitwachsen. Dafür bist du für die Technik komplett selbst verantwortlich. Du musst regelmäßig prüfen, ob Plugins weiterhin gut zusammenarbeiten. Die Kosten starten meist niedriger als bei Plattformen, können aber steigen, wenn du viele Plugins kombinierst.
Egal, wofür du dich entscheidest: Eine gute Planung schützt dich vor bösen Überraschungen.
1. Diese Tools brauchst du immer
Ob Plattform oder selbst gehostet – auf einige Tools kannst du nicht verzichten.
E-Mail-Marketing-Tool
Auch wenn du noch keinen Newsletter hast: Für deine Membership ist ein E-Mail-Marketing-Tool Pflicht. Viele Plattformen bieten eine Nachrichtenfunktion, doch diese ist oft nur eingeschränkt anpassbar, nicht immer datenschutzkonform und manchmal kostenpflichtig.
Mit einem eigenen Tool kannst du Willkommens-Mails automatisieren, Mitglieder individuell ansprechen und auch dann Kontakt halten, wenn du später das System wechselst.
Beispiele: Wildmail.io (ActiveCampaign), KIT (ehem. ConvertKit), MailerLite.
Zahlungsanbieter
Stripe ist Standard und funktioniert mit den meisten Plattformen und Plugins. Doch nicht immer sind alle Zahlungsarten und Funktionen freigeschaltet. Manche Membership-Tools bieten keine PayPal-Integration an oder nur für Einmalzahlungen. Regionale Anbieter wie Digistore24 oder CopeCart lassen sich oft nur über zusätzliche Automationen einbinden, was zu Mehraufwand führen kann.
Darum prüfe unbedingt im Vorfeld, ob dein Wunschanbieter alle deine Zahlungsarten unterstützt.
Video-Hosting
Wenn du Videos anbietest, die nur Mitglieder sehen dürfen, brauchst du einen sicheren Hosting-Service wie Vimeo. YouTube ist weniger geeignet, weil Videos mit dem direkten Link erreichbar sind und Werbeeinblendungen unprofessionell wirken.
2. Wenn du eine Plattform nutzt
Entscheidest du dich für eine Plattform, brauchst du außer dem E-Mail-Tool und einem Zahlungsanbieter keine weiteren externen Tools für den Start. Wichtig ist aber, dass du Plattformen gut vergleichst: Preis, Funktionsumfang und Support können sehr unterschiedlich sein.
Beispiele: Circle.so, Skool, Mighty Networks, Heartbeat.chat.
Unsere eigene Community läuft übrigens auf Heartbeat.
3. Wenn du selbst hostest
Beim Selbst-Hosting hast du die größte Auswahl, aber auch die größte Verantwortung. Achte unbedingt darauf, dass deine Plugins kompatibel sind und im Idealfall direkte Integrationen bieten.
Meist startest du mit einer WordPress-Website und einem passenden Hosting-Paket. Danach brauchst du diese Plugin-Arten:
Membership-Plugin
Dieses Plugin regelt, wer Zugriff auf deine Inhalte hat. Es steuert Zahlungen und sperrt Inhalte für Nicht-Mitglieder. Einige Membership-Plugins bieten zusätzlich ein integriertes Lernmanagement oder Community-Funktionen.
Beispiele: WishList Member, MemberPress, Restrict Content Pro, DigiMember.
Community-Plugin
Planst du eine Community mit Foren, Gruppen oder Chats, brauchst du ein spezielles Plugin dafür. Diese Plugins ermöglichen, dass deine Mitglieder sich austauschen und vernetzen können. Viele bieten mittlerweile Zusatzfunktionen, die andere Plugins ersetzen können.
Beispiele: BuddyBoss, BuddyPress, FluentCommunity.
Learning-Management-System (LMS)
Ein LMS verwandelt deinen Mitgliederbereich in eine Online-Akademie. Du kannst Videos, Quizze, Aufgaben und Lernfortschritte verwalten. Viele LMS bringen auch Zahlungsfunktionen und Gamification mit.
Beispiele: LearnDash, Tutor LMS, Lifter LMS.
Theme
Das Theme bestimmt das Layout deiner Website. Viele Community-Plugins oder LMS kommen bereits mit einem passenden Theme. Du kannst nur ein aktives Theme haben, darum muss alles gut zusammenpassen. Moderne Themes sind oft für mehrere Plugins optimiert.
Beispiele: BuddyBoss Theme, Themes für Tutor LMS oder LearnDash.
Fazit
Je nachdem, ob du deinen Mitgliederbereich selbst hostest oder eine Plattform nutzt, brauchst du unterschiedliche Tools. Zwei Dinge sind aber immer unverzichtbar: ein E-Mail-Marketing-Tool und ein Zahlungsanbieter. Plane langfristig und achte auf gute Integrationen, dann bleibt dein Mitgliederbereich technisch stabil und dein Aufwand klein.